Freitag, 15. März 2019

BOINC (https://boinc.berkeley.edu) - das heißt Zuarbeit zu wissenschaftlichen Projekten in Form von Rechenleistung durch jedermann. Das ist toll. Und jedermann sollte mithelfen - eine zielgerechtere Spende für einen guten Zweck gibt es kaum. Da unsere Rechner (Computer) weiterhin besser werden, wir für das Browsen von Webseiten oder das Schreiben von Blog Einträgen aber kaum Rechenzeit benötigen und beinahe dauerhaft online sind, liegt diese Rechenkraft also brach. Das ist ärgerlich, denn es werden nicht nur die Rechner besser sondern auch deren Einbindung in die Wissenschaft. Einige Projekte wie die Suche nach Pulsar-Paaren und Gravitationswellen (Einstein@Home) oder ein Design neuer Eiweiße (Rosetta@Home) publizieren in den besten Journalen als Ausdruck wissenschaftlicher Exzellenz und gesellschaftlich herausragender Bedeutung. Das von IBM gesponsorte WorldCommunityGrid mit adoptierten Projekten wie FightAids@Home oder der Identifikation von Erkennungsmechanismen für Krebs weiß auch was es tut.

Es macht aber nicht jeder mit. Zum einen sind die Projekt-Präsentationen überwiegend englisch und spätestens damit außerhalb jedermanns täglicher Routine. Der Verein Rechenkraft.net (www.rechenkraft.net) hilft mit eigenen deutschsprachigen Foren und das Programm „BOINC“ selbst ist mehrsprachig. Etwas mehr Werbung für die Projekte könnte wohl auch nicht schaden. Wenn die eingesammelte Gesamt-Rechenkraft aber auch weiterhin steigt, so sinkt hingegen die Anzahl von Mitwirkenden. Der Grund hierfür liegt gerade auch an der zunehmenden Nutzung energiebewusster Laptops.  Möchte man ein Hochfahren der Lüfter vermeiden, so bietet BOINC an, dessen Rechenlast auf eine tolerierbares Maß zu senken.

Seit Jahren bei BOINC dabei, ärgert einen doch so ein wenig, nicht stattdessen bei den BitCoins mitgemacht zu haben. Nur ist deren Rechenleistung einfach nur Rechenleistung, um zu verhindern, dass ein neuer Coin zu einfach zu erstellen ist. BitCoins verbrauchen Energie ohne irgendetwas für unsere Gesellschaft zu tun. Stattdessen sollte die Rechenleistung doch lieber in BOINC fließen. Und just dieses wurde mit einer anderen Währung, dem Gridcoin, bereits vor bald 5 Jahren umgesetzt. Aus mir nicht ganz erklärlichen Gründen habe ich ihn erst jetzt für mich entdeckt und bin sehr davon angetan. Es ist sozusagen die erste Kryptowährung mit so etwas wie einem moralischen Wert. Selbst wenn sie von heute auf morgen wertlos sein sollte, so hat man bit dem Coin bereits den Gegenwert einer enormen Rechenleistung erhalten, die der Wissenschaft zugute kam.

Die Technik hinter den Gridcoins entspricht weitestgehend den BitCoins. So gibt es auch viele „online Wallets“ (Geldbörse - Programm zur Aufbewahrungsstätten für die Coins) dafür oder auch solche für das Mobiltelefon. So kann mobil bezahlt werden. Ein Transfer wird in wenigen Sekunden angezeigt ist dann binnen wenigen Minuten genügend oft bestätigt. Verschiedene Online-Börsen bieten Gridcoins zum Tausch an, allerdings bislang nur gegen BitCoins, nicht direkt gegen Bares. Ich habe zum Ausprobieren auch schon bei eBay welche gekauft. Klappt. Meine online Börse bei holytransaction.com funktioniert hervorragend. Mit solch einer Börse hat man in etwas alles, was man dann so braucht. Statt via BitCoin zu tauschen - die muss man auch erstmal haben und wir wollen die ja gerade vermeiden - zur Zeit gibt sie auch keiner her - schlage ich vor, bei ebay.de für einen kleineren Test-Betrag welche zu erstehen. Dann hat man schon etwas Gutes getan.

Möchte man selber coins minen, so bietet sich Analog zum Mining von BitCoins bietet ein Zusammenschluss von Minern zu einem Pool wie https://www.grcpool.com an. Dies sorgt für eine tägliche Zuteilung neuer Coins, während man ansonsten je nach zur Verfügung gestellter Rechenleistung einige Tage oder gar Wochen auf die Umsetzung angesparter BOINC-credits auf neue Coins warten muss. Dann gibt es zwar  entsprechend der Wartezeit mehr Coins, aber eben nicht täglich ausgezahlt. Nutzer eines pools müssen keine eigene wallet betreiben. Die online wallet kann als Auszahlungsziel angegeben werden.

Wegen der einfachen Konvertierbarkeit von Gridcoins zu BitCoins ist überall wo BitCoins akzeptiert werden sind, auch der Einkauf mit Gridcoins grundsätzlich möglich. Aber so wirklich ausgeben kann man an sich gerade kaum eine Währung. Man wird sie hierzu erst wieder in reguläres Geld tauschen wollen. Oder sammeln und sich einfach nur an schönen wissenscahftlichen Arbeiten erfreuen. Der Gridcoin ist derzeit einfach sehr günstig zu haben (chart). Oder: Es will ihn keiner. Gut daran: Eine Investition in Gridcoins kann kaum schiefgehen, schließlich kostet er ja jetzt schon nichts ;o) Ihr sollt aber nicht investieren, Ihr sollt für den guten Zweck mitrechnen und dafür den Gridcoin als Nachweis Eurer Rechenarbeit erhalten.

Bei grcpool.com gibt es nette Einführungsvideos. Denen für den Schnell-Einstieg einfach folgen. Nach zwei/drei Tagen sollten die ersten Gridcoins da sein. Die Auszahlung wird wegen der nicht-linearen Mittelung der BOINC-Zuarbeiter erst nach mehreren Tagen oder gar Wochen auf dem Höchststand sein - auch wegen zunächst noch fehlenden Bestätigung der Arbeitpakete. Auf https://www.gridcoin.us ist dies als „Pool Crunching“ beschrieben. Und wer nur einen oder zwei Rechner zur Verfügung stellen möchte, ohne ich weiter kümmern zu wollen, der sollte dies so machen.

Viel Erfolg!

Der Gridcoin ist wie auch der Bitcoin keine zentrale Einrichtung. Implementiert wird er durch den Betrieb einer Gridcoin-Geldbörse bei den ganz normalen Mitmachern. Es gibt ein paar fest verankerte Geldbörsen, mit denen sich Neueinsteiger verbinden. Und die stellen dann andere Mitwirkende vor, die die Neuen dann auch selber kennen und so weiter. Die Geldbörse gibt es als GUI Programm oder als im Hintergrund laufendes Programm für die Kommandozeile. Dieselbe Börse kann mit beiden Programmen verwaltet werden, aber immer nur mit einer der beiden zur selben Zeit. Da der Start des Programms ein wenig Zeit in Anspruch nimmt, ist für mich die Kommandozeile mit einer dauerhaft laufenden Wallet am einfachsten. Ich habe mir gar dazu einen mini-Rechner bei hetzner.de gemietet - sehr entspannend für 3 Euro/Monat - und er verdient auch brav Gridcoins mit.

Gridcoins müssen ständig neu erstellt werden, da ständig neue Rechenzeit investiert wird. Hier liegt ein wesentlicher Unterschied zu Bitcoins, die es nur endlich viele (aber immer noch sehr viele) gibt. Etwas irritierend ist, dass auch die Verwaltung bereits existierender Gridcoins mit einer Art Zins belohnt wird, dh. propotional zum eigenen Vermögen ausgestellte Zusatz-Coins in erwarteter Höhe von etwa einem 1,5%. Habe nicht verstanden, warum das so sein soll. Aber es gibt ein Gridcoin-eigenes demokratisches Abstimm-Verfahren, mit dem dann dies wohl auch abgestellt werden kann. Irgendwann. Hoffentlich.

Hier noch ein paar Dinge, die mich zu meiner Anfangszeit mit meiner eigenen wallet quälten - vielleicht hilft dies dem einen oder anderen Neu-Einsteiger. Die RSA gibt eine „Earliest Payment Time“ (Zeitpunkt frühestmöglicher Auszahlung)  an. Der liegt angeblich im Jahr 2106 - voraussichtlich nach meinem Tod. Und das, obwohl die Magnitude von 19 schon gar nicht mal so schlecht ist.

$ gridcoinresearchd rsa
[
  {
    "RSA Report": "1551915393"
  },
  {
    "CPID": „meinecpid“,
    "Earliest Payment Time": "02-07-2106 06:28:15",
    "Magnitude (Last Superblock)": 19,
    "Research Payments (14 days)": 0,
    "Daily Paid": 0,
    "Expected Earnings (14 days)": 53.2,
    "Expected Earnings (Daily)": 3.8,
    "Fulfillment %": 0,
    "CPID Lifetime Interest Paid": 0,
    "CPID Lifetime Research Paid": 0,
    "CPID Lifetime Magnitude Sum": 0,
    "CPID Lifetime Accuracy": 0,
    "CPID Lifetime Payments Per Day": -0,
    "Last Blockhash Paid": "",
    "Last Block Paid": 0,
    "Tx Count": 0
  },
  {
    "Magnitude Unit (GRC payment per Magnitude per day)": 0.2
  }
]

Das muss irgendein Artefakt sein. Etwas verlässlicher (aber immer noch konservativ) zeigte sich die mininginfo:

$ gridcoinresearchd mininginfo
{
  "blocks": 1535231,
  "stakeweight": {
    "minimum": 4,
    "maximum": 400000,
    "combined": 587644,
    "valuesum": 7345.5877693,
    "legacy": 7345.5877693
  },
  "netstakeweight": 10317152285.82833,
  "netstakingGRCvalue": 128964403.5728542,
  "staking": true,
  "mining-error": "",
  "time-to-stake_days": 26.09003472222222,
  "expectedtime": 2254179,
  "mining-version": 10,
  "mining-created": 0,
  "mining-accepted": 0,
  "mining-kernels-found": 0,
  "InterestPending": 2.40699037584004,
  "kernel-diff-best": 5.320836667567343,
  "kernel-diff-sum": 0.0001562226974061569,
  "difficulty": {
    "proof-of-stake": 6.980298925762844,
    "last-search-interval": 1551915392
  },
  "errors": "",
  "pooledtx": 0,
  "stakeinterest": 0.015,
  "testnet": false,
  "PopularNeuralHash": "54cff7d18277976540595dc72a44c",
  "NeuralPopularity": 15.06493506493507,
  "MyNeuralHash": "",
  "CPID": „meinecpid“,
  "RSAWeight": 100000,
  "Magnitude Unit": 0.2,
  "BoincRewardPending": 37.1120949,
  "MiningInfo 1": "Boinc Mining",
  "MiningInfo 2": "Poll: Fund_Creation_of_HD_Wallet_for_GridCoin",
  "MiningInfo 5": "",
  "MiningInfo 6": "",
  "MiningInfo 7": "",
  "MiningInfo 8": ""
}

Da kann man sehen, dass die „time-to-stake“, d.h. die erste Belohnung für die geleistete Rechenarbeit, bereits in 26 Tagen erwartet wird. Nach der dann kurz darauf erfolgten ersten Auszahlung (nach etwa zwei Wochen?) sah es dann so aus:

$ gridcoinreserachd rsa
[
  {
    "RSA Report": "1552000445"
  },
  {
    "CPID": „meinecpid“,
    "Earliest Payment Time": "03-07-2019 15:24:00",
    "Magnitude (Last Superblock)": 19,
    "Research Payments (14 days)": 39.61,
    "Daily Paid": 2.829285714285714,
    "Expected Earnings (14 days)": 53.2,
    "Expected Earnings (Daily)": 3.8,
    "Fulfillment %": 74.25946756655418,
    "CPID Lifetime Interest Paid": 10,
    "CPID Lifetime Research Paid": 39.61,
    "CPID Lifetime Magnitude Sum": 19,
    "CPID Lifetime Accuracy": 1,
    "CPID Lifetime Payments Per Day": 117.730365681654,
    "Last Blockhash Paid": "85b83f0d9cbbd6d6ed707b7219fcada6374d93943ed4768272243a7cffa914",
    "Last Block Paid": 1535877,
    "Tx Count": 1
  },
  {
    "Magnitude Unit (GRC payment per Magnitude per day)": 0.2
  }
]

Es ist insbesondere die earliest payment time deutlich näher gerückt. Die „Earliest Payment Time“ ist aber weiterhin unrichtig. Ich bekam inzwischen eine zweite Belohnung und das Datum blieb unverändert:

$ gridcoinresearchd mininginfo
{
  "blocks": 1536194,
  "stakeweight": {
    "minimum": 4,
    "maximum": 160000,
    "combined": 262957,
    "valuesum": 3287.00563988,
    "legacy": 3287.00563988
  },
  "netstakeweight": 6612695246.583182,
  "netstakingGRCvalue": 82658690.58228979,
  "staking": true,
  "mining-error": "",
  "time-to-stake_days": 16.62271990740741,
  "expectedtime": 1436203,
  "mining-version": 10,
  "mining-created": 1,
  "mining-accepted": 1,
  "mining-kernels-found": 1,
  "InterestPending": 0.9933265577034762,
  "kernel-diff-best": 0.1074484817591667,
  "kernel-diff-sum": 0.0001421939878357695,
  "difficulty": {
    "proof-of-stake": 7.718779402123279,
    "last-search-interval": 1552000400
  },
  "errors": "",
  "pooledtx": 0,
  "stakeinterest": 0.015,
  "testnet": false,
  "PopularNeuralHash": "",
  "NeuralPopularity": -1,
  "MyNeuralHash": "",
  "CPID": „meinecpid“,
  "RSAWeight": 0,
  "Magnitude Unit": 0.2,
  "BoincRewardPending": 0,
  "MiningInfo 1": "Boinc Mining",
  "MiningInfo 2": "Poll: Fund_Creation_of_HD_Wallet_for_GridCoin",
  "MiningInfo 5": "",
  "MiningInfo 6": "",
  "MiningInfo 7": "",
  "MiningInfo 8": ""
}




Die Gridcoin community ist sich der Unschönheiten bewusst, die ihre Werkzeuge noch haben. Dies soll besser werden.

Meine "Research Payments (14 days)" liegt aktuell bei 74.7. Für diese knappen 75 Gridcoins arbeiten bei mir mehrere Computer, zwei davon auch mit Grafikkarte, also zwei Wochen. Bei eBay kosten 65  Gridcoins ganze 1,55 Euro (EBay findet  „Griechin“ stadt „Gridcoin“, eigentlich lustig). Der Anbieter hat nach eigenen Angaben viele Grafikkarten eingespannt, was ihn sehr leistungsfähig macht, dafür kann er (technisch eingegrenzt) nicht bei allen wissenschaftlichen Fragstellungen mithelfen, jedenfalls nicht denen, die mich besonders interessieren und deswegen kaufe ich auch dort auch nicht regelmäßig. Aber abundan dann eben doch.

Ich selber hatte und habe jedenfalls meinen Spaß mit dieser mir angenehmen Währung. Und so ein cooles „GPU mining rig“ für einen guten Zweck, so wie der bei eBay, das will ich auch haben. Die eine oder andere Einsatzmöglichkeit für die eigene Bioinformatik gibt es für solch eine Technik durchaus - gerade in der Sequenzanalyse oder für das deep learning. Und man lernt mit jedem neuen Werkzeug auch etwas hinzu. Aber nun wird es erstmal Sommer. Das ist dann doch eher etwas für die Wintertage, auch zur besseren Nutzung der Abwärme.

Dienstag, 2. Februar 2016

Debian Med Sprint 2016 bei Kopenhagen

Kopenhagen liegt direkt am Wasser, passt! Wir treffen uns ja schließlich jedes Jahr an der Küste. Dieses Jahr biegen wir dies ein wenig zurecht und sind in Nachbarschaft zur Dänischen Technischen Universität an einem See, nicht am Meer.

Es steht als Schwerpunkt ein intensiver Abgleich der Pakete in Debian mit den Anstrengungen des großen EU Projektes ELIXIR an, die als Projekt unseres Gastgebers bei http://bio.tools einen Katalog der verfügbaren bioinformatischen (Teil-)Lösungen betreuen. Desto mehr von den Paketen in Debian wissen und für ihre Arbeit bereit sind zu nutzen, desto schneller kommen wir von einer Konzeptionalisierung einer Lösung zu deren Umsetzung, denn wir können Skripte untereinander austauschen und es bedarf nur einer weiteren Nennung der genutzten Pakete - ohne eine manuelle Installation und damit einhergehenden Unwägbarkeiten der tatsächlichen Verfügbarkeit. Damit bleibt mehr Zeit/Kraft für eine Verbesserung von hierauf basierenden Workflows übrig. Wir freuen uns alle sehr.

Wie jedes Jahr, kommen auch dieses mal wieder einige Neue zu unserem Treffen. Und wir jedes Jahr, bringen sie auch wieder etwas mit, das die community noch nicht kann. Mehr auf http://wiki.debian.org/Sprints/2016/DebianMed2016.

Donnerstag, 15. Januar 2015

Debian Med Sprint - 30/01 bis 02/02 2015



Es jährt sich das Debian Med Treffen. Ende Januar treffen wir uns nun dieses Mal in Frankreich - wie immer an der Küste - und mit etwas Glück kommen wir wegen eines Sturmes von dort auch so schnell nicht wieder weg. Es war bislang jedes mal ein ausgesprochen konstruktives Miteinander, zu dem wir herzlich einladen. Vergangenes Jahr erschien eine Publikation zu unseren und verwandten Community-Treffen bei BMC Bioinformatics mit dem Titel "Community-driven development for computational biology at Sprints, Hackathons and Codefests" (http://www.biomedcentral.com/1471-2105/15/S14/S7). Weitere Details gibt es auf den dazugehörigen Seiten des Debian Wiki (https://wiki.debian.org/Sprints/2015/DebianMed2015).

Mittwoch, 12. Juni 2013

AutoDock & MGLTools: Workshop on Computer Aided Drug Design

Zwei Entwickler der AutoDock suite und der MGLTools, Stefano Forli und  Michel Sanner, kommen im September zu uns nach Europa und präsentieren computer aided drug discovery (CADD) im Rahmen eines einwöchigen Workshops.  Viel mehr "tangible computational biology" geht nicht.

Dear all,

We cordially invite you to the workshop

"AutoDock and MGLTools: computer-aided drug discovery "
September 16 - 20, 2013 at the University of Lübeck, Germany.

We are happy to announce that Stefano Forli and Michel Sanner, both lead developers at the Molecular Graphics Lab at The Scripps Institute, La Jolla, California, offer a week of their time to present overviews and interna of AutoDock and the MGLtools for in silico drug screening and protein visualisation. They will introduce participants into their workflows comprising the whole process
  • from ligand preparation
  • via job control for high throughput docking
  • to result evaluation.
The workshop offers lectures and exercises to support the participants in
gaining experience and improving their skills in the above described
tasks. Participants are encouraged to bring their own data for a
fruitful exchange among themselves and the developers.

For more details please visit http://www.gradschool.uni-luebeck.de/autodock.
Pleased forward this workshop announcement to potentially interested colleagues. Hoping to welcome many of you in September in Lübeck,

with kind regards,

Steffen Möller, Department of Dermatology, University of Lübeck
Katja Dau, Graduate Scool for Computing in Medicine and Life Sciences, University of Lübeck

Samstag, 12. Mai 2012

BitCoins minen ... ein Sprungbrett für FPGA?

Wie praktisch sind nun denn wohl FPGAs? Nimmt man sie sich geschwind zur Hand, wenn man etwas größeres mit FPGA Unterstützung zu rechnen hat? Angeschlossen, wenn nicht im Rechner breits verbaut, sind sie schnell per USB Kabel. Spannend ist der Vergleich mit handelsüblichen GPUs und der CPU, wie sie bereits in regulaeren Rechnern vorliegen, also eher nichts zusätzlich kosten. Seit bereits einem halben Jahr habe ich die ZTEX 1.15 mit einem Xilinx LX75 - und noch nichts damit gemacht ausser einem "Hello World", dieses aber immerhin von A bis Z.  Nun gibt es aber BitCoins als Zahlungsmittel und FPGAs sind gut darin, diese zu "minen".  Gemessen werden getestete Hashes pro Sekunde. Alles ist Open Source und sollte auf allen Platformen funktionieren.

Auf einem 1.8GHz dual Celeron bekam ich 0.5Mhashes/s. Ein 3.2GHz i5 core kommt auf 2.5 Mh/s. Eine 650 MHz AMD/ATI HD5670  Grafikkarte schafft 64Mh/s. Der FPGA mit 184MHz bringt 92 Mh/s. Nun ist das nicht die bestmögliche Grafikkarte, aber es ist auch bei weitem nicht der breiteste FPGA. Jedenfalls macht der anders als die Grafikkarte keinen Krach da passiv gekühlt und verbraucht deutlich weniger Energie. Steckt man ihn sich schnell an? Ich denke schon. Es werden auch FPGA-Karten mit mehreren FPGA darauf angeboten, und zudem kann man diese Karten auch clustern. Hier sollte sich doch ein Open Source Markt entwickeln können - wenigstens für die Bioinformatik.
Das BitCoin Mining ist nicht sonderlich attraktiv anzuschauen. Man sieht links die Grafikkarte mit Phoenix 2.0. Rechts ist der FPGA mit ZTEX's BTCMiner. Abundan kommt ein Treffer und der wird, so man nicht alleine arbeiten möchte, an einen Server geschickt - ganz in Analogie zu BOINC. Es gibt eine ganze Reihe solcher "pools". Diese organisieren eine beeindruckende Rechenleistung von >3000000 Mh/s (3000 Gh/s), also etwa 30000 FPGA der Art wie ich einen habe oder eine Million guter CPU cores.


Der screenshot oben ist nun schon wieder etwas überholt. Ich bin nun drei Stunden dabei und damit wird sich mein Ausflug zum Bitcoin Mining wohl auch beenden. Immerhin habe ich inzwischen etwa 0,02 Euro eingespielt. Über den Tag hinweg wären das vielleicht 0,16, in der Woche ein Euro. 

Wenn über USB angeschlossen, sind FPGA wohl auch über virtuelle Maschinen anzusprechen. Wir sollten also bald vermehrt FPGA in Clouds sehen. Probiert habe ich das aber noch nicht. Reizen würde mich auch eine Integration mit BOINC. Ähnlich den GPUs benötigt man selber die hohe Rechenleistung nun einmal nur für kurze Zeit, die andere Zeit stünde die Maschine zur Verfügung. Wenn man sieht, wieviel Rechenleistung da hinter den paar Euro herjagt, wäre es vermutlich geschickter, wenn BOINC sich organisieren würde, um Bitcoins für getane Arbeit an ihren Projekten direkt zur Verfügung zu stellen.

Ich danke den BitCoinern, da sie FPGA plötzlich für die Masse so viel interessanter machen. So wie GPUs die Spiele brauchten, habe ich nichts dagegen, wenn sich FPGAs über BitCoins in die Herzen spielen. Mein nächster Bericht zu FPGA ist aber hoffentlich irgendwie bioinformatisch.

Montag, 23. April 2012

BitCoins und FPGA zur technischen Vorbereitung auf die Bioinformatik

Nach vielem Lesen darüber wollte ich es diese Woche nun auch mal probieren: 1KJqLGAEaVMLWNVEq3McPv4KGqSwYLpxEP ist nun meine BitCoin Adresse für diesen Blog. Probiert es doch mal aus, ich freue mich über jeden μBitcoin :o)  Mein Einstieg war bei BitCoin.de.

Ein BitCoin ist in etwa soviel wert wie es kostet, ihn zu berechnen und damit der erste zu sein.  Das sind derzeit etwa 4 Euro. Gehandelt wird er bei Börsen wie eben BitCoin.de oder man berechnet ihn eben selber. Wer besonders effiziente Maschinen hat, hat einen Vorteil. Und die in einem früheren Posting bereits erwähnte Firma ZTEX aus Dresden bietet bereits einen FPGA-BitMiner an. Wer sich also ein Gerät besorgen möchte, das sich vermutlich viermal schneller als Solarzellen amortisiert, der greife zu und lerne dabei ... und nutze sein so gemehrtes technisches Wissen dann für die bioinformatische Forschung, bitte.




Samstag, 21. April 2012

Debian+Science+PR

Debian Science und Public Relations ... "we suck at PR". Da sind sich alle Mitwirkenden bei Debian Science oder Debian Med recht einig. Naja, aber wer will schon etwa auf Kongressen an einen Debian Stand stellen statt den Präsentationen zuzuhören. Schliesslich kostet das auch alles Zeit und  Geld. Beides haben wir dafür eher nicht übrig. Selbst Open Access Veröffentlichungen kosten. Wer Debian Geld gibt (Spenden hierhin oder rechts an der Seite via Amazon das eine oder andere bitte kaufen), der gibt dies vermutlich eher für die Verbesserung von Debian, nicht für dessen Verbreitung, frei nach: wer Debian finden möchte, der findet Debian. Und wer mitmachen möchte, der kann ja mitmachen (Debian Diversity Statement).

In meiner persönlichen Wahrnehmung ist das alles nicht so tragisch. Für PR haben wir Ubuntu. Und in unseren Fachgebieten kennen wir uns alle mehr oder minder oder wenigstens über eine Ecke. In die Welt getragen gehört dort, wie offen wir auch für speziellere Software sind, also die jeweiligen Institute von der Infrastruktur Debians direkt profitieren können und fachliche Kooperationen sich so leichter umsetzen lassen. Wenn sich größere Institute öffentlich zu Debian bekennen, wie etwa gerade das European Synchrotoron, so ist das sehr erfreulich, denn bestimmt stärkt dies die Gemeinschaft. Aber gerade bei Debian Med liegt der Gewinn wohl eher bei den vielen kleineren zerstreuten Gruppen, die durch die direkte Verfügbarkeit von Programmcode und den ausführbaren Dateien viel an Kraft durch Debian/Ubuntu/Mint/... gewinnen. Sollte man die hier nun alle erwähnen? Für wen?

Über die Stärkung des Miteinanders von Workflow engines wie Taverna, Template "Rezepten" in myExperiment.org und Linux Distributionen wie eben Debian versuche ich seit einer Weile, dem Miteinander der vielen kleinen Expertengruppen so etwas wie einen ausführbaren Rahmen zu geben. Bislang klappt das noch nicht so wirklich. Mal sehen.