Einige werden BOINC bereits kennen, diese Infrastruktur zum verteilten Rechnen. Es nutzen diese das Scripps Institut mit Hilfe von IBM im WorldCommunityGrid, ein Max-Planck-Institut bei Einstein@Home und freilich auch SETI@Home, die Autoren der freien Software.
Was nun, so frage ich mich, würde sich ändern, wenn die Verfügbarkeit dieser Technologie nun so groß wird, dass Firmen diese für lokale Projekte einsetzen können? Es müssten die Kosten Rüstzeiten, also insbesondere die Einarbeitungszeit der Mitarbeiter und die Portierung der Anwendung auf die Architekturen der Client Rechner, deutlich kleiner werden als die Beschaffung und das Maintenance eines lokalen Clusters oder der Nutzung von Maschinen in einer Cloud.
Nun habe ich keine Idee, ob das wirklich zu schlagen ist. Und ich weiss auch nicht, ob dieser Ansatz nun der bestmögliche ist, aber für mich ist er naheliegend: eine Linux Distribution sollte ein Server Paket anbieten. Die Portierung muss zwar weiterhin geleistet werden, aber eine initiale Hürde wird damit vielleicht bei der einen oder anderen Gelegenheit genommen.
Debian Experimental hat es nun bereits, ein Debian Paket mit dem BOINC Server. Das Faszinierende an diesem Paket ist, dass es eigentlich gar keines ist, schließlich stellt es gar keine eigene Server Funktionen zur Verfügung. Es sollte dieses Paket vielmehr heissen "BOINC Server Maker", denn es kopiert die wesentlichen Dateien über das Skript "make_project" in ein separates Verzeichnis. Und dieses Verzeichnis dann kann zusammen mit Apache, MySQL, Perl und PHP dann als BOINC Server funktionieren. Das BOINC-Server Paket selbst kann anschließend wieder gelöscht werden - könnte.
Es existiert nun eine neue Seite (http://wiki.debian.org/BOINC/ServerGuide) auf dem Debian Wiki zur Beschreibung des Aufbaus eines BOINC Servers mit Debian. Sie wurde initiiert von chalet16, einem von Debian's Google code-in Studis. Wenn es auch alles noch nicht so ganz so fertig ist, das Paket ist nicht umsonst erst noch in der experimental Sektion von Debian, so gibt die Beschreibung doch einen guten Überblick über die notwendigen einzelnen Schritte.
Debian ist eine sehr offene Linux Distribution. Sie lädt zum Mitmachen ein, daher schließlich auch das Engagement für all die Google Summer of Code und nun auch Code-In Initiativen. Und damit das Mitmachen einfacher wird, gibt es auch diverse Anleitungen. Eine gewisse Hürde stellt für viele das System zur Verwaltung des Source Codes dar. Die BOINC Paketierer nutzen git und wie das geht, ist beschrieben auf http://wiki.debian.org/BOINC/Development/GitUsage. Die Hoffnung ist, dass sich insbesondere jüngere Geister angesprochen fühlen, die Pakete, den upstream code, oder die Beschreibungen auf dem Wiki zu perfektionieren.
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